Wasser als Motor – Geschichte(n) aus dem Gelpetal
Gleich zweimal, am 19.07. und am 18.08.2025, lud der Gelpe-Verein seine Mitglieder und weitere Interessierte zu einem Rundgang durchs Gelpetal mit der Stadtführerin Sandra Reger ein. Zwölf bzw. sechs Teilnehmende fanden sich dazu ein. Diesmal war das Thema nicht die einzigartige Natur, sondern die Nutzung des Tales mit seinen Wasserläufen durch die Menschen.
Beiden Veranstaltungen war schönes Wetter beschieden. Vom Parkplatz der Gaststätte Zillertal ausgehend führte Sandra Reger die Gruppe entlang der Gelpe zunächst über den Büngershammer entlang der Straße zum Gelper Hof. Unterwegs erhielten die Teilnehmenden Informationen über die Geschichte des Gelpetals als „Wiege der Werkzeugindustrie“. Die erstaunten Zuhörenden erfuhren so, dass das Tal sogar zeitweise zum damaligen Königreich Bayern gehörte.
Anhand der häufig nur noch zu erahnenden Orte wie Stauteichen, Eishäusern und Produktionsgebäuden, erklärte Sandra Reger den aufmerksamen Zuhörenden wie die Männer in den „Hämmer“ und „Kotten“ genannten Schmieden und Schleifereien einst sogenannten Raffinierstahl und daraus wiederum Werkzeuge herstellten. Auch über die Lebens- und Arbeitsbedingungen unserer Vorfahren erfuhren die Gruppen einiges. Da einige Teilnehmende selbst Anwohner und Anwohnerinnen des Gelpetales sind, beschränkten sich die Gespräche aber nicht nur auf die Vorträge der Stadtführerin. Vielmehr brachten sie auch noch eigenes Wissen über die Industriegeschichte des Tales ein.
Am Gelper Hof angelangt, wurde über den Meistershammer auf die andere Uferseite des Gelpe–baches gewechselt und es ging wieder Richtung Zillertal.
Am Käshammer gewährte Vereins-Vorstandsmitglied Lothar Stücker Zugang zum Käshammerteich und zum rekonstruierten Wasserrad. Eindrucksvoll kann man so auch heute noch sehen, wie das Element Wasser den Menschen bei seiner Arbeit unterstützt bzw. diese erst möglich gemacht hat.
Zurück am Zillertal verabschiedeten sich die zufriedenen und beeindruckten Teilnehmenden. Einige kehrten noch im Haus Zillertal, der einzigen verbliebenen Gaststätte des Tales, ein, um bei einem erfrischenden Getränk ein wenig über das Erlebte zu klönen.
